Mittwoch, 24. Oktober 2012

Unfähig ihn zu steuern oder anzuhalten.

Seit Wochen habe ich das Gefühl nur noch zu existieren und nicht mehr zu leben.
Ich kann mich kaum mehr spüren. 
Die Welt um mich herum zieht an mir vorbei wie ein fahrender Zug und ich kann nicht mit einsteigen.
Ich fahre in meinen eigenen Zug und bin unfähig ihn zu steuern oder anzuhalten.
Vorbei. Alles zieht vorbei.
Es macht mir angst, dass ich kein Interesse zeige.
Kein Interesse an den bunten Farben des Herbstes. Nicht einmal Interesse an Dir.

Ich laufe nachhause. Die Sonne wirft goldenes Abendlicht auf die gelben Blätter rings um mich herum.
Ich schließe für einen Moment die Augen und atme tief ein. 
Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus.
Ich spüre wieder!
Ich rieche den frischen Duft nach Abend.
Ich höre das Rascheln der Blätter unter meinen Stiefeln.
Ich fühle die letzte Wärme der Sonne auf meinem Gesicht.
Und auf einmal bin ich glücklich.
Glücklich seit langem. 
Ich habe es geschafft den Zug für einen Moment anzuhalten.
Geschafft auszusteigen und loszulassen. 



4 Kommentare:

  1. oh, das ist schön! Da kann man sich so richtig rein versetzten:)
    Danke für die Geburtstagsglückwünsche!

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  2. Toller Text, erzeugt richtig Bilder im Kopf, I like!

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  3. was für ein schöner text. habe deinen blog gerade gefunden und folge dir!
    er scheint sehr geheimnivoll, aber das gefällt mir, so ohne schnicknack. ich bin gespannt, was noch kommt :)

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