Mittwoch, 24. Oktober 2012

Unfähig ihn zu steuern oder anzuhalten.

Seit Wochen habe ich das Gefühl nur noch zu existieren und nicht mehr zu leben.
Ich kann mich kaum mehr spüren. 
Die Welt um mich herum zieht an mir vorbei wie ein fahrender Zug und ich kann nicht mit einsteigen.
Ich fahre in meinen eigenen Zug und bin unfähig ihn zu steuern oder anzuhalten.
Vorbei. Alles zieht vorbei.
Es macht mir angst, dass ich kein Interesse zeige.
Kein Interesse an den bunten Farben des Herbstes. Nicht einmal Interesse an Dir.

Ich laufe nachhause. Die Sonne wirft goldenes Abendlicht auf die gelben Blätter rings um mich herum.
Ich schließe für einen Moment die Augen und atme tief ein. 
Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus.
Ich spüre wieder!
Ich rieche den frischen Duft nach Abend.
Ich höre das Rascheln der Blätter unter meinen Stiefeln.
Ich fühle die letzte Wärme der Sonne auf meinem Gesicht.
Und auf einmal bin ich glücklich.
Glücklich seit langem. 
Ich habe es geschafft den Zug für einen Moment anzuhalten.
Geschafft auszusteigen und loszulassen. 



Sonntag, 21. Oktober 2012

Du musst ihr ein bisschen Leben gönnen.

"Du wirst dich dadurch nicht besser fühlen", sagte er, "vielleicht wird sogar eine Weile alles noch schlimmer. Aber du darfst nicht zulassen, dass die Traurigkeit in dir drinnen stirbt. Du musst ihr ein bisschen Leben gönnen."

Aus dem Roman "Lucas", von Kevin Brooks

Samstag, 20. Oktober 2012

Der Herbst

Der Herbst.
Er ist so befreiend und beklemmend zugleich.
Bedeutet er Anfang oder Ende?
Die Traurigkeit lastet schwer auf meinen Schultern,
und ich weiß nicht warum. 
Warum?
Das ist die Frage, die ich mir stelle.
Die mich überall begleitet.
Der Herbst ist so bunt und farblos zugleich. 
Ich will loslassen und mich gleichzeitig festklammern.